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Ein afrikanisches Sprichwort sagt: „Viele kleine Leute, die an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern.“

Der Herr ruft einzelne Menschen

Bild: Fahrul Azmi, Unsplash

Gott ruft einzelne Menschen. Männer und Frauen, um mit ihnen sein Reich zu bauen. Er ist immer am einzelnen Menschen interessiert. Unsere eigene Geschichte ist eine Fortsetzung dessen, was sich wie ein roter Faden durch die Bibel zieht, nämlich die Geschichte Gottes mit dem Menschen – mit dir und mit mir! Gott ruft Menschen zu sich, damit sie bei ihm sein sollen (Markus 4,16). Aus der Kraft dieser Gemeinschaft können wir überall dort wirken, wo Gott uns hingestellt hat. Lassen wir uns von ihm rufen und nicht selbst entmutigen, indem wir uns fragen: „Was kann ich allein schon tun?“

Alles Große hat einmal klein angefangen

Gottes Erlösungswerk fängt klein in einem Stall an: mit einem Baby in einer Futterkrippe. Jesus ermutigt uns, klein anzufangen. „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen“ (Mt 18,20). Wir dürfen in allem, was wir versuchen, klein anfangen. Die kleinen Anfänge dürfen wir nicht verachten sondern mit dem beginnen, was da ist. Investiere deine fünf Brote und zwei Fische, das reicht. Gott kann alles vermehren, was du ihm gibst. Sei mutig und probiere aus, was dir auf dem Herzen liegt. Mutige, entschlossene „kleine“ Leute, die mit Gott gemeinsam vorwärts gehen, braucht die Welt! Frag Jesus, was du tun kannst, um Menschen mit ihm in Berührung zu bringen, Menschen zu dienen und sein Reich zu bauen.

Gott ist der Handelnde

Wichtig ist, dass wir uns immer wieder daran erinnern, dass alles, was wir für das Reich Gottes tun, letztlich von Gott abhängt. Wir können es nicht „machen“, dass Kirchen und Gemeinden wachsen. Wir können uns zwar mit unseren Talenten und Fähigkeiten einsetzen für sein Reich und ihn bitten, die Saat aufgehen zu lassen. Schließlich gilt aber: „Wenn der Herr das Haus nicht baut, müht sich jeder umsonst, der daran baut.“ (Psalm 127,1) Es braucht Zeit, ein Haus zu bauen, Ernte reifen zu lassen und jeder Wald beginnt mit dem ersten Baum. Alles muss erst wachsen, bevor es Frucht bringt. Alles beginnt mit dem ersten Schritt: „Gott ist das Wichtige. Er schenkt das Wachstum“ (nach 1. Kor. 3, 7b).

Gesunde Organismen wachsen

Bild: Jan Kopriva, Unsplash

In Zeiten von Corona sind viele von uns auf der Suche nach neuen Methoden und Möglichkeiten der Evangelisierung. Wir überlegen, welche Schritte notwendig sind, um unsere Verkündigung und unser Bemühen im Kleinen und im Großen fruchtbar werden zu lassen. Und wir überlegen auch, was das Wachstum behindern kann. Denn es gilt der Grundsatz: Gesunde Organismen wachsen. Das können wir überall in der Natur sehen. Aber wir brauchen Geduld. Eine Pflanze wächst nicht schneller, wenn man an ihr zieht. So gilt: Wir säen aus, aber der Herr muss wachsen lassen.

Im Gleichnis vom Senfkorn (vgl. Mk 4,31-32), wird uns eine „große Versuchung“ deutlich, nämlich die Versuchung der Ungeduld. Sofort den großen Erfolg haben, sofort die großen Zahlen vorweisen. Gott sagt uns liebevoll, dass alles seine Zeit hat und wir die Prozesse der Saat sowie des Wachstums und der Ernte in seine Hände legen dürfen. Lasst uns geduldig mit IHM gemeinsam vorangehen, denn: „Getrennt von ihm können wir nichts tun.“ (nach Johannes 15,5).

Heike Otparlik