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„Die 7 Todsünden von Frauen in Leitungsverantwortung“

Eines meiner derzeitigen Lieblingsbücher zum Thema Leiterschaft ist „7 Deadly Sins of Women in Leadership“ von Kate Coleman (übersetzt: „Die 7 Todsünden von Frauen in Leitungsverantwortung“, Next Leadership, 2010), weil es jede Menge Coaching Tipps und praktisches „Handwerkzeug“ enthält. Es entlarvt nicht nur die falschen Haltungen, Einbahnstraßen in Gedanken und Prägungen, die insbesondere Frauen in ihrer Berufung blockieren können, sondern zeigt auch Wege auf, wie diese überwunden werden können. Kate möchte mit ihrem Buch aufzeigen und ermutigen, was gerade bei Frauen das Besondere an ihrer Art zu leiten ist, aber auch welche Verhaltens- und Denkweisen potentiell zerstörerisch sein, und damit gute Leitung sabotieren können.

Hier mal ein paar interessante Kernaussagen aus der Einleitung: Einige der Bedürfnisse von Frauen in Leiterschaft sind u.a.:

  • „Empowerment“, oder Ermächtigung: Frauen in strategischen Leitungsfunktionen brauchen Zurüstung und Fortbildung, sei es in ihren Gemeinden oder in der Wirtschaft.
  • Ermutigung: besonders von neuen heranwachsenden Leiterinnen, auf ihrem Weg zu einer solchen Schlüsselposition. Frauen sind sich nämlich oft ihrer Bedeutung und ihres Einflusses nicht bewusst.

Interessant, dass gängige Literatur, Konferenzen, und Fortbildungen laut Kate Coleman hauptsächlich, wenn auch unabsichtlich, mehr auf Männer und ihren Leitungsstil zugeschnitten sind. Frauen haben aber ganz eigene Bedürfnisse und auch andere Facetten in ihrem Leitungsstil.

Die 7 Todsünden von Frauen in Leitungsverantwortung

Der frühere Stil von Leitung war eher autoritär, geschlossen und von oben herab, ein Stil, der von Frauen und Männer heute aber gleichermaßen zunehmend abgelehnt wird. In der heutigen Zeit ist nun mehr und mehr ein Leitungsstil gefragt, der offen, transparent, beziehungsorientiert, netzwerkend, inklusiv und fürsorglich ist. Letzteres sind alles Qualitäten, die wir primär mit einem femininen Leitungsstil in Verbindung bringen. Und das ist ein wichtiger Punkt: Frauen begegnen mit ihrem Führungsstil den Bedürfnissen der Zeit und sind daher zunehmend in der Wirtschaft vertreten, nicht so in den Kirchen, die immer noch eher eine Männerwelt sind. Hier ist auch oft sehr viel mehr Widerstand gegen Frauen in der Leitung zu finden als in der Wirtschaft, laut Kate.

Studien zeigen, dass Unternehmen und Nationen, die die gleichwertige Partnerschaft von Frauen und Männern in Leitungspositionen fördern, zu den humansten, ökonomisch erfolgreichsten und umweltfreundlichsten gehören. Bekannte Beispiele sind Finnland, Schweden und Norwegen. Firmen, die gezielt Frauen beruflich fördern und sie in Führungspositionen befördern, sind finanziell besser aufgestellt als diejenigen, die weniger Frauen an der Spitze haben.

Kate Coleman ist der festen Überzeugung, dass Männer und Frauen dazu berufen sind, Gottes Resourcen gemeinsam zu verwalten und dass, wenn der weibliche oder der männliche Teil fehlt, auch ein spezieller Aspekt der Repräsentation von Gottes Natur und Charakter fehlt.

Melanie Andersen