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Kapital 5 von „The 7 Deadly Sins of Women in Leadership von Kate Coleman: Wie du Gefallsucht besiegen kannst

Gott hat uns von Anfang an auf Beziehung angelegt, zu Ihm, unseren Mitmenschen und der Schöpfung.  „Erfolgreiche“ und konstruktive Beziehungen bilden eine wichtige Basis effektiver Führung, wie auch im Leben vieler biblischer Leiter sichtbar wird.

 

 

Im 21. Jahrhundert gibt es ein wachsendes Bewusstsein dafür, dass gute Leitung beziehungsorientiert sein muss.   Der „moderne“  Leitungsstil  ist konsensorientiert und netzwerkbasiert, fürsorglich, inklusiv,  offen und transparent.  Frauen, die sowieso schon eher so ticken,  sollte also dieser Führungsstil tendenziell sehr entgegen kommen.

Achtung Stolperfallen!

Neben den vielen positiven Aspekten gibt es auch Herausforderungen und Stolperfallen im beziehungsorientierten Führungsstil.  Hier einige davon, die laut Kate Coleman insbesondere Frauen betreffen:

  • Frauen sind generell kommunikativer angelegt als Männer, sie stellen durch Kommunikation Solidarität, Beziehung und Nähe her. Probleme können aufkommen, wenn Gespräche auf ungesunde Weise geführt werden, da Frauen eher zu viel von sich und anderen preisgeben, und Getratsche und Kritik entstehen kann.
  • Von Frauen erwartet man eher, dass sie „nett“ und weniger aggressiv und distanziert sind. Werden diese Erwartungen nicht erfüllt, kann es laut Kate oft zu persönlichem und gesellschaftlichem Unverständnis und Ablehnung kommen.    

„Disease to please“

Obwohl die Bibel uns ermutigt mit allen Menschen auszukommen, bedeutet das nicht anzustreben, von allen immer gemocht zu werden.  Für gefallsüchtige Menschen, die geradezu süchtig danach sind es allen recht zu machen, wird das Verdienen von Bestätigung anderer und das Vermeiden von Ablehnung die Hauptantriebsfeder, einhergehend mit einer bindenden Angst vor Konfrontation und Ablehnung.

 

 

Frauen sind,  laut Kate,  hier besonders anfällig, da sie ein höheres emotionales Investment in Beziehungen haben. Ironischerweise also, wenn zu extrem, kann diese Begabung die Frauen in Leitung einbringen auch die Stolperfalle werden, die ihre Leitungsfunktion dann beeinträchtigt.

Die Konsequenzen von Gefallsucht

Solche LeiterInnen sind dann leichter manipulierbar, anfälliger für Überarbeitung und Überverantwortung, weil sie sich für jede Not zuständig fühlen und sich auch nicht trauen zu delegieren, oder andere um einen Gefallen zu bitten. Sie  „überkollaborieren“ und fragen ständig andere um Rat. Damit signalisieren sie aber auch Unsicherheit, eine fehlende Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen,  oder auch eine Abneigung ein kalkulierbares Risiko einzugehen, etwas, was in effektiver Führung aber eine sehr wichtige Rolle spielt. LeiterInnen,  die süchtig sind nach der Bestätigung anderer, und bereit sind Beziehungen „um jeden Preis“ aufrechtzuerhalten,   sind zwangsläufig schlechte LeiterInnen.

Leiter sind den gesetzten Zielen gegenüber verantwortlich und auch rechenschaftspflichtig. Frauen tun sich oft schwer damit andere für diese Vereinbarungen mit verantwortlich zu machen/halten, aus Angst die Beziehung zu beschädigen.

Lois Frankel: „Die Essenz guter Leiterschaft ist die Fähigkeit Menschen an Orte zu führen, an die sie hinsollen, aber nicht unbedingt hinwollen.“

Es lähmt uns,  wenn wir uns zu sehr damit beschäftigen, wie andere Menschen uns sehen, und uns bemühen die Akzeptanz und Gunst besonders unserer Kritiker zu bekommen, anstatt uns darauf zu fokussieren, wie wir Gottes Gaben am besten einsetzen und ausleben können. Gefallsüchtige Menschen stellen bald fest, dass Leitung auf diese Weise ermüdend ist, sie sorgenvoll, ruhelos und unglücklich macht.

Machiavelli: „Es wird Widerstand von denen geben, denen es unter den alten Umständen besser ging und lauwarme Akzeptanz von denen, denen es unter den neuen Umständen besser geht.“

Fazit: Wenn wir Autorität und Einfluss als LeiterInnen ausüben wird es selten vorkommen, dass unsere Entscheidungen immer allen gefallen. Wir müssen bereit sein um des Auftrags, der Vision willen auch gegen den Strom oder die allgemeine Meinung zu schwimmen. Die Bereitschaft  diesen Aspekt unserer Führungsposition zu schultern wird zum Teil dazu beitragen, das wir Gelingen haben werden.

Melanie Andersen, 2021